Neue Daten zu Lebenserwartung und Sterbetafeln
(kunid) Dabei zeigt sich ein Zusammenhang zwischen höchstem Bildungsabschluss und Alterserwartung.
Die Statistik Austria hat aktuelle Kennzahlen zu Lebenserwartungen und Sterbewahrscheinlichkeiten auf Basis von Daten bis zum Jahr 2022 veröffentlicht.
Grundlage für Lebensversicherungen
Sterbetafeln sind unter anderem bekanntlich eine Grundlage für Lebensversicherungen. Sie dienen auch zur Berechnung finanzieller Abgeltungen im Rahmen der Durchsetzung zivilrechtlicher Ansprüche, z.B. nach Unfällen.
Periodensterbetafeln spiegeln die Sterblichkeit des jeweiligen Jahres nach Alter und Geschlecht wider. Ausgehend von altersspezifischen Sterbewahrscheinlichkeiten werden Sterbetafelfunktionen berechnet, deren wichtigste die fernere Lebenserwartung ist.
Früher sind Sterbetafeln jeweils für Jahre rund um eine Volkszählung berechnet worden, mittlerweile werden aber jährlich, basierend auf den Registerdaten der letzten drei Jahre, Daten erhoben.
Die fernere Lebenserwartung
Die fernere Lebenserwartung gibt an, wie lange Frauen oder Männer in einem bestimmten Alter noch durchschnittlich leben, wenn sich die Sterblichkeitsverhältnisse des Berichtsjahres über die Zeit nicht verändern.
Bei höherem Bildungsabschluss höhere Lebenserwartung
Die Daten, hier bezogen auf das Jahr 2021, weisen auf einen Zusammenhang zwischen Bildungsabschluss und Lebenserwartung hin, es gibt „deutliche bildungsspezifische Unterschiede“: Akademiker haben die höchste Lebenserwartung, Pflichtschulabsolventen die niedrigste.
Im Alter von 35 Jahren, also einem Alter, in dem bei den meisten der formale Bildungsweg bereits abgeschlossen ist, können männliche Hochschulabsolventen im Schnitt erwarten, 84,2 Jahre alt zu werden, männliche Pflichtschulabsolventen nur 76,6.
Die Lebenserwartung 35-jähriger Frauen mit Pflichtschulabschluss liegt bei 82,7 Jahren, jene von Frauen mit Hochschulabschluss bei 86,9.
Der Unterschied in der Lebenserwartung zwischen niedrigstem und höchstem Bildungsabschluss lag 2015 noch bei 6,3 Jahren für Männer und 3,4 Jahren für Frauen. 2021 stieg er auf 7,6 Jahre bei Männern und 4,1 Jahre bei Frauen.
Von 2020 auf 2021 ist die Lebenserwartung nur unter männlichen Akademikern gestiegen, bei allen anderen Bildungsgruppen fällt bzw. stagniert sie.